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Weingut Esterházy: Traditionelle Lagen und neue Sorten

Ein klimatisch durchaus herausforderndes Jahr 2022 mit einem perfekten Erntezeitfenster, ein besonderer Blaufränkisch aus Eisenstadt, die neuen Sorten Furmint und Chenin Blanc aus Sankt Margarethen und Eichenholzfässer aus dem Leithagebirge – auch 2022/23 gibt es wieder viel Spannendes aus dem Weingut in Trausdorf zu berichten.

Das Weinjahr 2022 gestaltete sich he­terogen und ebenso präsentiert sich der Jahrgang. Während die Hanglagen am Leithagebirge ausreichend mit Niederschlag versorgt wurden, führte die Trockenheit in der Ebene, speziell zum Zeitpunkt der Blüte, bei einigen Rebsorten zu Ertragsausfällen. Ein kurzes Erntefenster ergab, dass die ausgesprochen klei­nen und hoch aromatisch Trauben kerngesund im Keller verarbeitet werden konnten.


Andere Sorten und neue Lagen

Neben den traditionellen Rebsorten setzt Esterhazy seit mehreren Jahren auf neue Rebsorten: Dazu zählen unter anderem der Furmint (Ungarn/Tokaj) und der im Burgenland eher unbekannte Chenin Blanc (Frankreich/Loire), die sich neben der Verwendung für Süßweine für die Erzeugung fruchtig-frischer Weißweine eignen, da sie auch bei Vollreife eine vibrierende Säure aufweisen. Eine weitere Neuheit ist der Blaufränkisch Eisen­stadt, dessen Trauben oberhalb des Eisenstädter Schlossparks in der Ried Feiersteig reifen. Er wur­de anlässlich der Eröffnung des Hotels Galántha und des Restaurants PAULGARTEN kreiert und ist ausschließlich in der Schlossboutique und der Selektion Vinothek Burgenland erhältlich – und natürlich glasweise im Hotel Galántha.


Fässer aus Leithaberg-Eiche

Damit der Wein, der an den Hängen des Leitha­gebirges wächst, noch eigenständiger wird, startete das Weingut Esterházy 2017 ein Projekt, um Eichenfässer aus eigenen Wäldern herstellen zu lassen. Nachdem die Eichen drei Jah­re lang abgelagert wurden, kamen 2021 die ersten Fässer (Barriques mit 225 l, Tonneaux mit 500 l sowie zwei 1.200 l Fässer) ins Weingut. Die Weine aus diesen Leithaberg-Fässern konnten derart überzeugen, dass ihr Anteil in den kommenden Jahren aufgestockt wird. Damit ist das Weingut Esterházy eines der ganz wenigen Weingüter weltweit – wenn nicht sogar das einzige –, das einen Großteil seiner Weine dann im eigenen Holz, aus der eigenen Region ausbauen wird.


Wein aus dem Beton-Ei

Neben heimischer Eiche setzt das Weingut Esterházy künftig auf ein weiteres Material: In Kooperation mit dem Basaltwerk Pauliberg wurden Beton-Eier mit 25% Basaltanteil gegossen, in denen zukünftig die Gebietsweine des Weingutes ausgebaut werden. Die außergewöhnlichen Gefäße fassen 3.800 l. Sie sind die größten ihrer Art weltweit und derzeit die einzigen in Europa. Versuche haben gezeigt, dass Weine mit Betonausbau eine feinere Struktur sowie eine offenere Aromatik entwickeln, als in Edelstahl.


Re-pruning

Bereits seit 2019 werden alle alten Anlagen im Weingut konsequent und unter Anwendung neuster Erkenntnisse umerzogen. Dadurch ist eine nahezu perfekte Trennung und Aufteilung in Rebstamm, Traubenzone und Laubwand möglich, was eine bessere Belüftung und gleichmäßigere Sonnenbestrahlung und damit eine homogene Reifung der Trauben ermöglicht. Dadurch konnten viele alte Anlagen erhalten werden, die jetzt wieder qualitativ und quantitativ gute Ergebnisse erzielen.

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