Das markante Gebäude am oberen Ende der Joseph-Haydn-Gasse in Eisenstadt hat schon viele Funktionen erfahren: Ursprünglich als Kloster errichtet, wurde nach dessen Aufhebung im 18. Jahrhundert hier die fürstliche Verwaltung untergebracht. Im 20. Jahrhundert an den Staat vermietet, bot es im Zuge des Aufbaus des neuen Bundeslandes Burgenland zahlreichen Ämtern eine vorläufige Bleibe. Nach weiteren wechselvollen Verwendungen – unter anderem als Museum und als Fachhochschule – öffnete im August 2018 der Kunstverein Eisenstadt hier seine Pforten und sorgt seither mit seinen wechselnden Ausstellungen, regen Eröffnungen und breit gefächerten Sonderveranstaltungen wie Menasse-Treffs oder Filmscreenings für einen Kunstbetrieb, der weit über die Grenzen der Landeshauptstadt Eisenstadt Anerkennung findet.
Ausstellungen, Lesungen und Diskussionen
Seinen Erfolg verdankt der Verein sowohl seiner wachsenden Mitgliederzahl als auch der internationalen Expertise und dem Engagement seiner wechselnden künstlerischen Leiterinnen. Die schwierige Anfangszeit meisterte Anette Freudenberger, danach lenkte die Burgenländerin Barbara Horvath das Ausstellungsprogramm, im kommenden Jahr wiederum wird Monika Georgieva diese Funktion übernehmen. Der Fokus des Vereins bleibt dabei stets auf die neuesten Entwicklungen und Experimente der jungen Kunstszene konzentriert. Weitere Veranstaltungen wie Performances, Lesungen, eine jährliche Kunstmesse oder Filmabende bereichern das Programm und machen den Kunstverein Eisenstadt zu einem Ort für alle, die offen für unterschiedliche Ansichten sind.
Umgang Festival
Mit dem Umgang Festival hat der umtriebige Verein 2022 erstmals den Bogen noch breiter und einen Parcours durch die ganze Stadt gespannt: Unter Einbeziehung weiterer Kulturinstitutionen und Museen in Eisenstadt ging am 16. April 2023 das zweite Umgang Festival über die Bühne. Unter dem Motto „Wandern durch offene Häuser“ fanden an zahlreichen Schauplätzen Performances und Eröffnungen statt und eine offene Tafel lud zum Festschmaus ein. Begleitet wurde der illustre Umgang von Musik, „Kunst-Demonstranten“ und Figurinen, die gemeinsam die Kunst hochleben ließen und den Frühling zelebrierten.
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