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Wir sind Impulsgeber

30 Jahre Esterhazy Stiftungen: Von PANNATURA (Land- und Forstwirtschaft sowie Naturschutzagenden) über strukturfördernde Projekte wie das Hotel Galántha bis zum HERBSTGOLD – Festival. Esterhazy setzt neue Standards. Ein Gespräch mit dem Vorsitzenden der Esterhazy Privatstiftung Stefan Ottrubay über aktuelle Projekte und kommende Herausforderungen.



Esterházy – das ist der klingende Name eines Fürstengeschlechts. Heute wird Esterhazy aber min­destens so sehr mit moderner Unternehmenspolitik verbunden. Die Sparten reichen von Immobilien über Landwirtschaft bis zur Kultur, das Unterneh­men entwickelte sich zu einem bedeutenden Impuls- und Arbeitgeber. Diese Transformation ist bemerkenswert. Welche Rolle spielen die Stiftungen, die vor 30 Jahren von Ihrer Tante Melinda Esterházy gegründet wurden?

Die Gründung der Stiftungen durch Melinda Esterházy war sicherlich zukunftsweisend. Diese Entscheidung ermöglichte es, den historischen Familienbesitz als Einheit zu sichern. Zugleich entstanden dadurch Strukturen, auf denen man später aufbauen konnte. Melinda hatte sich damals intensiv mit meinem Vater über Fragen der Vermögensverwaltung ausge­tauscht. Mein Vater meinte, dass das Esterházy-Vermögen stark in der Re­gion verankert sei, dort müsse man mit diesen Werten weiterarbeiten, Arbeitsplätze schaffen, investieren. Die Frage war also schlicht, wie das bestehende Unternehmen weiterge­führt werden konnte. Zu dieser Zeit, das war 1993, trat in Österreich das Stiftungsrecht in Kraft. Das war eine interessante Option. Nach eineinhalb Jahren intensiver Vorbereitung wur­de die erste Esterhazy Privatstiftung ins Firmenbuch eingetragen. Das war 1994. 1996 und 2004 folgten die beiden weiteren Stiftungen.


Aus heutiger Sicht war die Grün­dung dieser drei Stiftungen aber nur ein erster Schritt zur Mo­dernisierung des Unternehmens. An welchem Punkt sind Sie ins Unternehmen gekommen?

Damals war es so, dass jede Stiftung eigene Mit­arbeiter hatte. Tatsächlich hätte das aber enorme finanzielle Belastungen mit sich gebracht. Das bedeutete eine Verdreifachung der Strukturen. Deshalb habe ich im Jahr 2000, als ich gebeten wurde, mich auf die Übernahme der operativen Geschäftsleitung vorzubereiten, darauf zu­erst reagiert. Mit der Gründung der Esterhazy Betriebe GmbH im Jahr 2002, entstand eine Geschäftsführungs- bzw. Managementgesellschaft, die effizient und in einem zeitgemäßen Sinn unternehmerisch agieren kann. Und ich muss sagen, sie hat sich als operative Einheit für die drei Stiftungen, die Esterhazy Privatstiftung, die Domänen Privatstiftung und die Familien­privatstiftung Eisenstadt, sehr gut bewährt. Zu dieser Entwicklung haben auch viele junge Mitarbeiter beigetragen, mit denen wir damals in Arbeitsgruppen die Umstrukturierung des Unternehmens vorangetrieben haben. Das war eine ganz wichtige Entwicklungsphase.


„Die Umstrukturierungen Anfang der 2000er-Jahre waren eminent wichtig, weil sie die Basis für unsere späteren Initiativen und die Entwicklung neuer Geschäftszweige geboten haben.“

Stefan Ottrubay, Vorsitzender der Esterhazy Privatstiftung und Aufsichtsrat der Esterhazy Betriebe AG


Sie haben in früheren Interviews anklingen lassen, dass das Unternehmen zu Ihrem An­tritt gewissermaßen „Charme“ hatte, aber für eine wirtschaftliche Zukunft nicht gewappnet war. Was fehlte, waren eine effiziente Struktur und eine Idee – ein innovativer Geist –, wie man diese Vermögenswerte in die Zukunft denkt.

Die damaligen Umstrukturierungen waren eminent wichtig, weil sie die Basis für unsere späteren Initiativen und die Entwicklung neuer Geschäftszweige geboten haben. Seither sind einige Bereiche dazugekommen: Mit der Gründung des Bio-Landguts Esterhazy haben wir bereits vor 20 Jahren den Weg unterstützt, dass die Landwirtschaft als wesentlicher Treiber der Biodiversität und Produ­zent gesunder Lebensmittel ökologisch ausgerichtet sein muss. 2017 haben wir in einem weiteren Schritt PANNATURA als Marke etabliert, um diese Idee in der Öffentlichkeit zu stärken. Im Immo­bilien-Bereich gibt es eine Reihe von Projekten, die wir realisiert haben, beispielhaft sei das Hotel Galántha genannt, das in Hinblick auf die touris­tische Weiterentwicklung der Landeshauptstadt hoffentlich eine Lücke geschlossen hat. Mit der Errichtung der Selektion Vinothek Burgenland und der Neueröffnung des Restaurants Henrici in den alten Stallungen haben wir sicherlich weitere wichtige Impulse für die Stadt gesetzt. Eines unserer zentralen Anliegen ist der Kulturtourismus. Hier haben wir vor und nach der Übernahme der Oper im Steinbruch 2014 viel investiert, um ein kultu­relles Highlight fortzusetzen. Als höchst erfolgreich hat sich auch das HERBSTGOLD – Festival im Schloss Esterházy etabliert, das wir 2017 als neues Festivalformat entwickelt haben. Es gäbe noch eine ganze Reihe an Initiativen zu nennen, ich möchte vielleicht noch ein aktuelles Projekt herausstreichen, die umfassende Neugestaltung des Neuen Strandes Neusiedler See in Breiten­brunn. Das naturnahe und umsichtige Konzept dafür ist in enger Zusammenarbeit mit dem Welterbe-Gestaltungsbeirat entstanden und ist nicht nur als Modernisierung zu verstehen, wir reagieren auch auf die klimatischen Entwicklungen und die damit verbundenen veränderten Nutzungen im Freizeit- und Tourismusbereich. Wir sind, was neue und auch nachhaltige Angebote rund um den See betrifft, sicherlich alle gemeinsam gefragt.


Kultur zu fördern, erfordert ein Bekenntnis, sowohl im öffentlichen als auch im privaten Bereich. Esterhazy hat mit seinen drei großen Häusern, dem Schloss in Eisenstadt, der Burg Forchtenstein und Schloss Lackenbach, sehr prächtige Locations, sowohl für die histori­schen Sammlungen als auch für Events- und Kulturveranstaltungen. Wie lässt sich eine Balance zwischen Investitionen in kulturelle und andere Bereiche finden?

Der Erhalt dieser großen Anlagen und der damit verbundenen Sammlungen ist ganz eindeutig Stiftungszweck. Die Wirtschaftseinheiten müssen die Liquidität schaffen, um diesen Auftrag zu erfüllen. Ich würde ganz explizit von einem „Esterhazy’schen Konstrukt“ sprechen, bei dem der gemeinnützige Gedanke zentral ist. Das heißt, wir agieren zwar aktiv wirtschaftlich, aber mit dem Ziel, den Erhalt des historischen Erbes zu sichern. Diese Linie werden wir sicherlich noch einige Jahre so verfolgen, bis wir auch in den kulturtouristischen Bereichen eine schwarze Null schreiben. In Zukunft finanzieren wir diese Aufwendungen aus den laufenden Erträgen und der Ausschöpfung der Potenziale von Immobilien. Das ist für Esterhazy ein ganz wichtiger Bereich. Im vergangenen Jahr konnten wir fünf Millionen Euro zusätzlichen Ertrag aus der Übergabe, dem Verkauf oder der Umwidmung von Immobilien erzielen. Einer Gemeinde im Seewinkel haben wir zum Beispiel namhafte Flächen zum reduzierten Preis übergeben, in den nächsten sieben bis acht Jahren sollen dort Siedlungen für junge Familien entstehen. Davon profitieren alle, vor allem die Gemeinde und die Bewohner durch neuen ver­fügbaren Wohnraum.


Sie haben das Hotel Galántha bereits erwähnt, das im September 2022 nach einer schwie­rigen Bauphase während Corona gegenüber dem Schloss Esterházy eröffnet wurde. Was war die Motivation für diesen Bau?

Der entscheidende Anstoß kam von einem Vertreter der Landesregierung 2001. Der damalige Wirtschaftslandesrat meinte, das Land habe zwei Anliegen: Erstens eine Landesvinothek zu errichten, denn es gäbe keinen Ort, an dem die burgenländischen Weine präsentiert werden können, und zweitens ein Hotel, das gehobenen Standards entspricht. Das fehlte in der Landeshauptstadt. Die Entwicklung der Vinothek hatte einige Jahre gebraucht, bis wir die komplexe Sanierung in einem Teil der ehemaligen Stallungen umgesetzt hatten. Diese läuft heute sehr gut, wird viel für verschiedene Anlässe genutzt, ist ein beliebter Ort in der Stadt, um sich zu treffen. Beim Hotel war es deutlich schwieriger, wir hatten viele Optionen durchkalkuliert. Unter anderem eine dezent gestaltete Stahl-Glaskonstruktion im Schlosspark, mit der wir aber auf nicht mehr als 50 Zimmer gekom­men wären. Damit lässt sich ein Haus in Eisenstadt nicht wirtschaftlich betreiben. Nachdem wir immer wieder Konzerte mit 600 bis 700 Besuchern ha­ben, wären wir bei größeren Veranstaltungsgrup­pen rasch an Kapazitätsgrenzen gestoßen. Das gilt schon allein für Feiern oder größere Hochzeiten. Als die Gebietskrankenkasse bekannt gab, dass sie aus dem Gebäude vis-à-vis dem Schloss auszieht, war das für uns eine ideale Gelegenheit. Wichtig war uns auch, für diesen in der Stadt prominent gelegenen Ort einen besonderen architektonischen Entwurf zu entwickeln, der sich von einer lieblosen Einheitsarchitektur abhebt, wie sie heute oft entsteht. Ich denke, das Ergebnis kann sich wirklich sehen lassen.



Immobilien wurden in den vergangenen 30 Jahren zu einem wichtigen Geschäftsbereich von Esterhazy. Ein größeres Projekt, das Sie derzeit entwickeln, ist der Meierhof in Eisenstadt. Sie verfolgen den sehr zeitgemäßen Ansatz des generationsübergreifenden Wohnens. Im Verbund mit einem Ärztezentrum soll ein gesamtheitliches Konzept entwickelt werden, das soziale Fragen, die im Wohnbau häufig nur ungenügend beachtet werden, besonders berücksichtigt.

Der Meierhof ist sicherlich als Stadtteilentwicklung zu verstehen, wo im Herzen der historischen Altstadt nur wenige Hundert Meter vom Schlossbezirk etwas Neues entstehen wird. Auch hier haben wir einen Wettbewerb ausgeschrieben und einige gute Ideen gesammelt. Das Generationenwohnen ist ein wichtiger Teil des Projekts, mit angeschlossenem Ärztezentrum, mit Einkaufsmöglichkeiten, ganz bewusst ohne Individualverkehr angelegt. Das multifunktionale Projekt befindet sich derzeit in der Vorberei­tungsphase. Projekte wie der Meierhof, die in einem historisch wertvollen Umfeld entstehen, sind sehr sensibel. Es ist uns wichtig, die Dinge in der Planung genau durchzudenken und immer wieder auch neu zu bewerten.


Viele der Freizeitsiedlungen, die seit den Sechzigerjahren entstanden sind, gruppieren sich um einen See. Zahlreiche Gewässer gera­ten unter Druck, durch Verbauungen und die Klimaerwärmung. Wie reagieren Sie darauf?

Nachhaltigkeit war uns von Anbeginn ein wichti­ges Anliegen. Wir sanieren und erweitern unsere Freizeitsiedlungen naturverträglich, erneuern das Kanalnetz, errichten neue Kinderspielplätze und Sportanlagen. Wo es möglich ist, setzen wir auf Qualität. Derzeit prüfen wir eine zentrale Photovoltaiklösung für die Siedlungen. Ganz grund­sätzlich ist es so, dass wir die Siedlungen jedes Jahr um 30 bis 40 Bauparzellen erweitern, um auf die bestehende Nachfrage zu reagieren. Dafür kaufen wir benachbarte Flächen in den Gemeinden an. Parallel dazu hatten wir neue Seesiedlungen geplant, was sich allerdings als zunehmend schwierig erweist, weil das Grundwasser überall absinkt. Die Auflagen der Behörden sind dement­sprechend höher geworden, wenn man künstliche Seen ausbaggern möchte, die vom Grundwasser gespeist werden. Das ist verständlich, weil damit eine weitere Verdunstung begünstigt würde. Die Umweltveränderungen – Erderwärmung und Trockenheit – sind evident und eine Riesenherausforderung für uns alle. Darauf reagieren wir auch bei der Planung neuer Projekte.


Ein Thema, das auch im Stiftungssinn zentral von Ihnen wahrgenommen und verfolgt wird, sind die Kunstgüter, die nach dem Ersten Weltkrieg von Ungarn beschlagnahmt wur­den. Sie haben die Restitutionsverfahren an­gestrengt, wie stehen die Chancen auf Erfolg?

Wir haben vor Jahren Historiker beauftragt, die Eigentumsfrage zu klären. Das Ergebnis war, dass die Kunstgegenstände immer noch im Besitz von Esterhazy sind. Es war noch die Fürstin selbst, die Widmungen gezeichnet hatte, um diese Objekte einer Stiftung zuzuführen. Mittlerweile sind wir bis zum ungarischen Obersten Gerichtshof gegangen. Zuerst entschied dieser zwar in unserem Interesse, in einem zweiten Verfahren – vielleicht auch unter dem Einfluss der Orbán-Regierung – hieß es, dass wir unsere Eigentümerschaft nicht belegen könn­ten. Das Gericht entschied aber zugleich, dass auch die Republik Ungarn den Besitz daran nicht beweisen konnte. Das ist doch eine recht eigenartige Situation, bei der es jetzt keinen Eigentümer gibt. Wir haben natürlich Einspruch erhoben. Seither befinden wir uns nun in einer Art Patt-Si­tuation. In der Zwischenzeit haben wir der ungarischen Regierung mehrmals mitgeteilt, dass wir nicht vorhaben, die Objekte wieder nach Österreich zurückzubringen. Wir verlangen aber, dass die sehr bedeutenden Exponate in Museen der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden, was jetzt nicht geschieht.



Eine essenzielle Aufgabe für die Gesellschaft stellt auch die voranschreitende Klimaer­wärmung dar – insbesondere für die Region Neusiedler See. Sie haben die im vergange­nen Jahr erschienene Publikation „Das Ende des Neusiedler Sees? Eine Region in der Klimakrise“ angestoßen, in der Experten Zukunftsfragen diskutieren. Braucht es große private Akteure, die Verantwortung übernehmen und an Lösungen arbeiten?

Dieses Weißbuch war der Führungsebene und mir ein sehr großes Anliegen. Es ging uns um eine gründliche Darstellung der Problematik der Region Neusiedler See vor dem Hintergrund der Klimaänderung. Das Buch ist schon vorab auf großes Interesse gestoßen und hat eigentlich bestätigt, dass in dieser alternativlos zu führenden Diskussion ganz klar Handlungsbedarf besteht. Unser Ansatz, die Dinge in ihrer Komplexität und dennoch für eine breite Öffentlichkeit ver­ständlich darzustellen, ist sicherlich neu. Zu Ihrer Frage: Ich halte es für ganz wichtig, dass es auch private Initiativen gibt, um Handlungsmöglichkei­ten auszuloten. Dafür bestehen Forschungsinsti­tute und Think Tanks, die wichtige Vorarbeit lei­ten. Nur so haben die Öffentlichkeit, die Politik, die Medien eine Grundlage, auf der sie Entschei­dungen treffen können. Diese Grundlage war für diese speziellen Themen hier in der Region nicht vorhanden. Mit dem Buch haben wir die Exper­tise von Fachleuten, von Landesbeamten, von NGOs ganz entschieden zusammengeführt. Interessant ist, dass nun eine sehr breite Diskussion in Gang gekommen ist. Unser Anliegen ist es, mit dem Buch und der Website „Zukunft Neusiedler See“ die Diskussion weiter zu fördern.


„Die Klimaerwärmung ist eine Riesenherausforderung für uns alle. Darauf reagieren wir bei der Planung neuer Projekte.“

Stefan Ottrubay, Vorsitzender der Esterhazy Privatstiftung und Aufsichtsrat der Esterhazy Betriebe AG


Die Entscheidungen eines großen, zumal breit aufgestellten Unternehmens wie Esterhazy sind natürlich auch für das Land relevant. Wie sehen Sie die Zukunft des Unternehmens in den nächsten Jahren?

Ich sehe für die nächsten Jahre vor allem eine Stärkung der Synergien in allen unseren Berei­chen: Hospitality inklusive der allgemeinen Tourismusstrategie sowie Zusatzangebote, die zum Teil von dritten Partnern vorgeschlagen werden, so aufzustellen, dass sie gut ins Gesamtkonzept hineinpassen. Da ist noch vieles zu tun. Wir müs­sen nicht unbedingt viele neue Geschäftsfelder und Angebote kreieren. Wichtig ist, dass wir mit der Verstärkung der Hospitality einen Qualitätstourismus in die Region bringen. Das sollte mit der Zeit auch zu einer Steigerung der synergetischen Potenziale führen. Das Hotel Galántha etwa ermöglicht, auch qualitativ höherwertige Veranstaltungen in Eisenstadt zu organisieren. Wir hören mittlerweile von den Kaufleuten, aber auch von der Stadt, dass bereits ein neues Pu­blikum nach Eisenstadt kommt und man allge­mein profitiert.


Esterhazy bringt mit seinen verschiedenen Aktivitäten rund 500.000 Gäste in die Region und hat 550 Beschäftigte. Wie kommen Sie eigentlich zu Ihren Mitarbeitern?

Wir haben ein breites Employer-Branding-Program laufen, in dem ersichtlich wird, welches Selbst­verständnis wir als Arbeitgeber haben und wo wir auch versuchen, mehr Verständnis und Transparenz nach außen zu bringen. Man kann sich zudem auf einer eigenen Website ansehen, was Mitarbeiter über ihre Arbeit erzählen und warum sie für das Unternehmen tätig sind. Es gibt auch einige Zertifizierungsprogramme, an denen wir teilnehmen. Wir wurden zum Beispiel erst kürzlich von Ministerin Susanne Raab als familienfreundlicher Betrieb ausgezeichnet. Es ist also ein wichtiger Teil der Verantwortung eines Unternehmens, das Branding so zu gestalten, dass man für zukünftige Mitarbeiter attraktiv wird.


Zuletzt eine kurze Einschätzung zur Region Neusiedler See als gemeinsamer Kultur- und Wirtschaftsraum mit Ungarn. Wie sehr ist die Region seit der Grenzöffnung zusammengewachsen? Bestehen noch Grenzen in den Köpfen?

Seit damals ist viel passiert, aber strukturell gesehen bringt das doch Probleme mit sich, wenn zwischen einem stark zentralisierten Staat wie Ungarn und einem föderalen, dezentral organisierten Staat wie Österreich Projekte entwickelt und Gespräche geführt werden sollen. Es fehlt in Ungarn schlicht die mittlere Ebene der Bundesländer bzw. Provinzen. Das führt dazu, dass wir bei Problemen, aber auch bei Anregungen der einsame Rufer in der Wüste sind, weil es kein Gegenüber gibt. Zuweilen löst das eine Maßnahme auf Ministerialebene in Budapest aus, allerdings findet der Austausch dann nur mit Wien statt. Es fehlt also schlicht und einfach eine Kommunikationsebene. Das ist schade, weil Ungarn dadurch viele Chancen vergibt. Esterhazy hat immerhin die Möglichkeit, auf informellen Wegen zu kommunizieren und auf Entscheidun­gen einzuwirken. Für die Region ist das aber nicht optimal, das wirkt sich leider hemmend auf die Entwicklung aus.

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