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Basaltwerk Pauliberg

  • 22. Sept.
  • 3 Min. Lesezeit

Als 1948 mit dem Abbau von Basalt am Pauliberg begonnen wurde, diente das abgebaute Material vornehmlich als Grundlage für den Straßenbau. Heute findet der vulkanische Rohstoff vielfältigen Einsatz. Durch große Investitionen in den vergangenen Jahren konnten der Energieverbrauch gesenkt und die Effizienz gesteigert werden.


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Nachdem 2008 der Pachtvertrag über das Basaltwerk Pauliberg ausgelaufen war, übernahm Esterhazy den Betrieb und setzte erste Schritte in Richtung Modernisierung sowie Sicherung des Abbaus. Zunächst wurde das Abbaugebiet um 2,4 Hektar erweitert. Rund 2,5 Millionen Euro wurden in die Anlagen investiert. Das langjährige Umweltverträglichkeitsprüfungsverfahren (UVP) wurde nach intensiver und professioneller Vorbereitung 2016 erfolgreich abgeschlossen, wodurch der Abbau mit zusätzlichen 19 Hektar bis 2064 gesichert werden konnte. Mit diesem Zeithorizont wurden rund 17 Millionen Euro in einen umfassenden Um- und Neubau einer leistungsfähigen und energieoptimierten Anlage investiert, womit das Basaltwerk Pauliberg weiterhin den aktuellen Anforderungen am Markt gerecht wird und ein verlässlicher regionaler Partner der Bauwirtschaft bleibt. Dank der neuen Förderbandverladung aus den Lagersilos können Radladerfahrten mit Dieselverbrauch reduziert werden. Ein weiterer Schritt in der Digitalisierung sieht vor, dass eine Automatisierung der Verladung und Verwiegung umgesetzt wird.


Ressourcenschonender und effizienter Abbau

Zur normgerechten Produktherstellung und Belieferung setzte PANNATURA am Pauliberg im Berichtszeitraum zahlreiche Schritte. Zu den Modernisierungsmaßnahmen seit 2021 zählen unter anderem die Integration moderner Absieb- und Entstaubungsanlagen sowie einer Gesteinswaschanlage unter Berücksichtigung eines möglichst geringen Wassereinsatzes, die Reduktion von CO₂- und Staubemissionen. Der Transport erfolgt vielfach mittels Förderbändern, wodurch weniger Muldenfahrten erforderlich sind, was zu einer deutlichen Reduktion des Einsatzes fossiler Brennstoffe führt. Ein weiteres Ziel besteht in der Erlangung der Energieautarkie: Die Installation einer Photovoltaikanlage mit 350 kWp auf den Hallendächern und vertikal an den Fassaden sorgt dafür, dass etwa ein Viertel des Strombedarfs durch Eigenproduktion gedeckt werden kann. Das Ziel, den Standort der PV -Anlagen auf Abbauflächen auszudehnen, kann derzeit aufgrund der gesetzlichen Lage nicht erreicht werden. Eine deutliche Steigerung der Stromproduktion wird durch eine Änderung der gesetzlichen Vorgaben im Nahbereich des Werkes verfolgt.


Vielfältige Einsatzmöglichkeiten

Der jährliche Abbau am Pauliberg liegt zwischen 350.000 und 450.000 Tonnen Basaltgestein. Das Material kommt vor allem im Umkreis des Standorts zum Einsatz, was den Bereich bis Wien und Wr. Neustadt, die Steiermark und Westungarn umfasst. Es erfüllt die hohen Ansprüche für den Autobahn- und Schnellstraßenbau, als Asphalt- und Betonzuschlagsstoff, für den Unterbau und die Pflastersteinproduktion. Vulkanisches Gestein kann durch seine hohe Speicherfähigkeit bei geringem Gewicht zur Herstellung von Substraten für die Dachbegrünung und bei der Pflanzung von Bäumen im öffentlichen Raum verstärkt eingesetzt werden. Die Zusammenarbeit mit Partnerfirmen ermöglicht es, Absatzchancen frühzeitig zu erkennen und zu erschließen. Das vom Pauliberg stammende Vulkangestein wird außerdem zu Dekorationszwecken verwendet: Die sogenannten Basaltbomben sind bei der Gestaltung von Außenbereichen beliebt.


Lebensraum Steinbruch

Für den Abbau werden nur jene Flächen genutzt, die zum jeweiligen Zeitpunkt aktiv bearbeitet werden. Nach dem Abbau erfolgt die Renaturierung des genutzten Bereichs und damit die Zuführung zu anderen Zwecken. Hierbei legt PANNATURA einmal mehr den Fokus auf den sich daraus ergebenden Lebensraum: Rohstoffgewinnungsflächen stellen Hotspots der Biodiversität in der Kulturlandschaft dar, indem sie Biotope erhalten oder neu schaffen. Vom Abbau profitieren zahlreiche Pflanzen- und Insektenarten sowie Vögel, etwa Bienenfresser oder Eulen. Ziel ist es, die Erkenntnisse über diese Vielfalt im Rahmen von wissenschaftlichen Erhebungen und Projekten weiter auszubauen sowie in Informations- und Weiterbildungsveranstaltungen zu transportieren. Der Austausch mit NGOs wie Birdlife oder dem Naturschutzbund führen zu gegenseitigem Verständnis und zum Erfolg.

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